Robert Markweger
   




Kubische Gleichungen


Negative Zahlen sind eine Zusammenfassung von Rechenregeln und Rechenmethoden. Weiters ist die Negative Seite einer Funktion ganz einfach eine Funktion die in die Gegenrichtung aufgetragen ist. Unter dieser Voraussetzung wird hier die kubische Gleichung betrachtet.

Als Quelle für die Ableitung der Kubischen Gleichung werden die folgenden beiden Seiten verwendet:
Gleichung 3 Grades und Cardanische Formel



Wenn man eine kubische Gleichung in der Form

y = x³ + ex² + fx + g

betrachtet und y = 0 setzt:

x³ + ex² + fx + g = 0

und dies mit der 3. Potenz von (a + b) vergleicht

(a + b)³ = a³ + 3a²b + 3ab² + b³

so sieht man gleich dass die Lösung hier nicht so einfach ist wie bei der quadratischen Gleichung, nachdem hier
das (b) in (3a²b) und (3ab²)
für (e) und (f)
in einem quadratischen Verhältnis, also in einem ganz bestimmten Verhältnis zueinander, vorhanden ist.

Die 3. Potenz von (a + b + c) führt zum Ausdruck
(a + b +c)³ = a³ + a² . 3(b + c) + a . 3(b + c)² + (b + c)³
Auch hier sind die beiden Ausdrücke für (e) und (f) in einem ganz bestimmten Verhältnis zueinander.








Bild 10




Reduzierte Kubische Gleichung


Die kubische Gleichung

x³ + ex² + fx - g = 0

wird zunächst durch Substitution in eine reduzierte kubische Gleichung umgeändert.
(- g) wird verwendet damit sich auf der Positiven Seite eine Lösung ergibt.


Substitution
Durch die Substitution von


x = z - e/3

und mit den Formeln für das Binom

(a - b)² = a² - 2ab + b²
(a - b)³ = a³ - 3a²b + 3ab² - b³

fällt das quadratische Element heraus und man erhält damit eine reduzierte kubische Gleichung.


x³      + ex²       + fx       - g  =  0
(z-e/3)³     + e(z-e/3)²      + f(z-e/3)      - g  =  0
z³ - 3z²e/3 + 3z
e²/9 - e³/27       + ez² - e2ze/3 + ee²/9       + fz - fe/3      - g   =   0
z³ - z²e + ze²/3 - e³/27       + z²e - 2ze²/3 + e³/9       + fz - fe/3       - g    =   0
z³       + z(e²/3 - 2e²/3 + f)       - e³/27 + e³/9 - fe/3 - g   =   0
z³       + z(f - e²/3)       + 2e³/27 - fe/3 - g   =   0

Mit

h =
(f - e²/3)     und
m =
2e³/27 - fe/3 - g

ergibt sich eine reduzierte kubische Gleichung in der Form:

z³ + hz + m = 0

Um auf der Positiven Seite eine Lösung zu erhalten muss zumindest ein Vorzeichen Negativ sein, was sich aber auf die Substitution des quadratischen Elements nicht auswirkt.


Für den Fall dass (ex²) negativ ist ergibt sich:

x³ - ex² + fx + g = 0

x = z + e/3


x³      - ex²       + fx       + g = 0
(z+e/3)³    - e(z+e/3)²     + f(z+e/3)     + g  = 0
z³ + 3z²e/3 + 3z
e²/9 + e³/27       - ez² - e2ze/3 - ee²/9       + fz + fe/3      + g   =   0
z³ + z²e + ze²/3 + e³/27       - z²e - 2ze²/3 - e³/9       + fz + fe/3       + g    =   0
z³       + z(e²/3 - 2e²/3 + f)       + e³/27 - e³/9 + fe/3 + g   =   0
z³       + z(f - e²/3)       + 2e³/27 + fe/3 + g   =   0

h = (f - e²/3)
m =
2e³/27 + fe/3 + g

Das quadratische Element fällt also auch hier heraus.


Negative Seite:

Wenn man die Negative Seite der Gleichung

x³ + ex² + fx - g = 0

behandeln will, so kann man für die Negative Seite schreiben:

x³ - ex² + fx + g = 0

Dies entspricht der Ableitung für ein Negatives (ex²) der Positiven Seite.


Bzw. bei der Gleichung

x³ - ex² + fx + g = 0

kann man für die Negative Seite schreiben:

x³ + ex² + fx - g = 0

Auf diese Art kann man sicher stellen auch die Negative Seite eindeutig und richtig zu behandeln.
Es gibt schließlich keinen zwangsläufigen Grund dass die Regeln für Negative Zahlen beliebig funktionieren müssen.




Cardanische Formel

Eine Gleichung mit nur positiven Vorzeichen

z³ + hz + m = 0


kann allerdings auf der positiven Seite keine Lösung haben.


Man kann daher die folgenden Fälle betrachten:


Fall 1:

hz ist Negativ


z³ - hz + m = 0


Auf diese Weise entspricht das Vorzeichen in der folgenden Ableitung immer dem tatsächlichen Vorzeichen.
Man sieht daher ob das nachherige Einsetzen negativer Werte hier auch tatsächlich funktioniert.






Bild 11



z³ - hz + m = 0

z³  =  hz - m


Einsetzen von (u + v) für (z)

z = u + v

(u + v)³ =  hz - m

u³ + v³ + 3u²v + 3uv² = hz - m
u³ + v³ + 3uv(u + v) = hz - m
u³ + v³ + 3uvz = hz - m
u³ + v³ + m = hz - 3uvz

Unter der Voraussetzung dass beide Seiten der Gleichung null sind, erhält man zwei Gleichungen.

u³ + v³ + m = 0 = hz - 3uvz

Auf der rechten Seite fällt (z) heraus und man erhält:

hz - 3uvz = 0
h - 3uv = 0/z
h - 3uv = 0

Als zweite Gleichung ergibt sich aus der linken Seite:

u³ + v³ + m = 0

Unter der Voraussetzung dass (z) Positiv ist
(z = u + v) muss also zumindest die Summe aus (u + v) und daher auch (u³ + v³) positiv sein. Da auch (m) positiv ist, ist daher

u³ + v³ + m = 0

überhaupt nicht möglich. 
Die Vorzeichen entsprechen hier schließlich den tatsächlichen Vorzeichen.

Die Summe zweier positiver Zahlen (u³ + v³) und (m) kann nicht null sein.

Die weitere Ableitung der Cardanischen Formel ist also für die Vorzeichen


z³ - hz + m = 0

sinnlos.

Setzt man gleich zu Beginn

z = u - v

so erhält man

u³ - v³
+ m = 0

was also an der Aussage nichts ändert. Außerdem erhält man

h + 3uv = 0

was ebenfalls nicht null sein kann.

Die Cardanische Formel kann also in diesem Fall von vorn herein zu keinen sinnvollen Ergebnis führen.


Man hat in diesem Fall allerdings über den Umweg einer geometrischen Analogie eine Lösung gefunden.


Negative Seite

Die Negative Seite dieser Gleichung kann man als

z³ - hz - m = 0

nach links aufgetragen betrachten.

Das ist auch gleich der nächste Fall.



Fall 2:

hz und m sind Negativ

z³ - hz - m = 0







Bild 12



z³ - hz - m = 0

z³  =  hz + m

Einsetzen von (u + v) für (z)

z = u + v

(u + v)³ =  hz + m

u³ + v³ + 3u²v + 3uv² = hz + m
u³ + v³ + 3uv(u + v) = hz + m
u³ + v³ + 3uvz = hz + m
u³ + v³ - m = hz - 3uvz

Unter der Voraussetzung dass beide Seiten der Gleichung null sind

u³ + v³ - m = 0 = hz - 3uvz

ergibt sich

hz - 3uvz = 0
h - 3uv = 0/z
h - 3uv = 0

und

u³ + v³ - m = 0


Man hat dann die beiden Gleichungen:

u³ + v³ = m
h = 3uv

An den Vorzeichen ist hier nicht zu erkennen dass etwas verkehrt wäre, was freilich noch nicht ein Nachweis dafür ist dass diese Nullsetzung auch tatsächlich berechtigt ist.

Es wird aber auch gleich ganz interessant wenn man Zahlen einsetzt:

Mit

u = 2    und      v = 2

ergibt sich:

u³ + v³ = m

8 + 8 = 16           n = 16

3uv = h
3 . 2 . 2 = 12       h = 12

Mit


u = 2,5       v = 0,721

ergibt sich:

u³ + v³ = m

15,625 + 0,375 = 16       n = 16

3uv = h
3 . 2,5 . 0,721 = 5,4         h = 5,4

Wenn man v = 0 setzt wird auch h = 0

Das heißt also wenn

u = v

ist, so ergibt sich das größtmögliche (h), bei einem ganz bestimmten (m).
Bei einem größeren (h) ist auch hier der Ansatz der Cardanischen Formel sinnlos.
Oder umgekehrt bei einem bestimmten (h) ist der Ansatz bei einem kleineren (m) sinnfrei.

Der Grenzwert ist also mit

u = v

m = u³ + v³
m = 2u³    
u = ³V(m/2)

h = 3uv
h = 3u²
u = ²V(h/3)

Grenzwert für h bei einem bestimmten n:

h = 3[
³V(m/2)]²

bzw. Grenzwert für m bei einem bestimmten h:

m = 2[
²V(h/3)]³

bzw.

m = 2[³V(h/3)]²
m/2 = [³V(h/3)]²
²V(m/2) = ³V(h/3)

²V(m/2) - ³V(h/3) = 0

Das entspricht dem Ausdruck unter der Wurzel der Cardanischen Formel.


Der Ansatz der Cardanischen Formel ist mit den Vorzeichen

z³ - hz - m = 0


also nur bis zu einem bestimmten Verhältnis von (h) und (m) anwendbar!


Wenn dieser Grenzwert überschritten wird ist also auch hier der Ansatz zur Cardanischen Formel sinnlos.

Auch hier hat man über den Ansatz mit einer geometrischen Analogie eine Lösung gefunden.


Setzt man gleich zu Beginn

z = u - v

so erhält man auch hier wieder

h + 3uv = 0

was aber nicht null sein kann.



Im oft zitierten Fall

z³ - 15z - 4 = 0

ergibt sich mit (m = 4) der maximale Wert für (h):

h = 3[³V(4/2)]²

h = 4,76

Da hier aber (h = 15) ist, kann es sich hier beim Ergebnis (z = 4) nur um einen Zufallstreffer handeln. Dass für ganz bestimmte Variable eine sinnfreie Vorgangsweise zu einem richtigen Ergebnis führt ist ja nicht von vornherein ausgeschlossen. Der Umstand dass

h = 15  und m = 4

die einzigen bekannten Parameter außerhalb des Anwendungsbereichs sind, die zum richtigen Ergebnis führen, weist auch in diese Richtung.


Unter der Voraussetzung dass (h) ein bestimmtes Verhältnis zu (m) nicht überschreitet
kann man also mit dem bestehenden beiden Gleichungen fortfahren.

u³ + v³ = m

h = 3uv
h/3 = uv
h³/27 = u³v³

Damit wird der Satz von Vieta anwendbar.

x² - x(x1 + x2) + x1.x2 = 0

mit

x1 = u³
x2 = v³


x² - x(u³ + v³) + u³v³ = 0

bzw.

x² - xm + h³/27 = 0

Mit der Lösungsformel für diese quadratische Gleichung

x = -p/2 + ²V[(p/2)²-q]

wird daher:

x1,x2 = u³,v³ = m/2 + ²V(m²/4 - h³/27)

und mit

z = u + v

z = ³V[m/2 + ²V(m²/4 - h³/27)] + ³V[m/2 - ²V(m²/4 - h³/27)]

bzw. das (x) der nicht reduzierten Gleichung wird mit:

x = z - e/3

x =
³V[m/2 + ²V(m²/4 - h³/27)] + ³V[m/2 - ²V(m²/4 - h³/27)]  - e/3



Negative Seite

Die Negative Seite dieser Gleichung kann man mit dem voherigen Ansatz

z³ - hz + m = 0

betrachten.



Fall 3:


Nun noch der einfachere Fall dass nur (m) negativ ist


z³ + hz - m = 0
 







Bild 13



z³ + hz - m = 0

z³  = - hz + m

Einsetzen von (u + v) für (z)

z = u + v

(u + v)³ = - hz + m

u³ + v³ + 3u²v + 3uv² = - hz + m
u³ + v³ + 3uv(u + v) = - hz + m
u³ + v³ + 3uvz = - hz + m
u³ + v³ - m = - hz - 3uvz

Unter der Voraussetzung dass beide Seiten null sind

u³ + v³ - m = 0 = - hz - 3uvz

erhält man die beiden Gleichungen


u³ + v³ - m = 0
u³ + v³ = m

und

hz + 3uvz = 0
h + 3uv = 0/z
h + 3uv = 0

Der Ausdruck

h + 3uv = 0

kann allerdings nicht null sein, es sei denn (u) oder (v) sind negativ.


Man kann es daher mit dem Ausdruck

z = u - v

versuchen, um auch hier mit tatsächlichen Vorzeichen sicher zu stellen dass es auch tatsächlich funktioniert.

(u - v)³ = - hz + m

u³ - v³ - 3u²v + 3uv² = - hz + m
u³ - v³ - 3uv(u - v) = - hz + m
u³ - v³ - 3uvz = - hz + m
u³ - v³ - m = 3uvz - hz

Unter der Voraussetzung dass beide Seiten null sind

u³ - v³ - m = 0 = 3uvz - hz

ergibt sich wieder

3uvz - hz = 0
3uv - h = 0/z
3uv - h = 0
3uv = h

und

u³ - v³ - m = 0
u³ - v³ = m

An den Vorzeichen dieser beiden Gleichungen ist nun kein Fehler zu erkennen, was auch hier freilich noch nicht ein Nachweis dafür ist dass die Nullsetzung tatsächlich berechtigt ist.

Man hat nun also die beiden Gleichungen:

u³ - v³ = m

uv = h/3       bzw.

u³.v³ = h³/27

Damit wird auch hier der Satz von Vieta anwendbar.

x² - x(x1 - x2) - x1.x2 = 0

mit

x1 = u³
x2 = v³


wird

x² - x(u³ - v³) - u³v³ = 0

bzw.

x² - xm - h³/27 = 0

Mit der Lösungsformel für diese quadratische Gleichung

x = -p/2 + ²V[(p/2)² - q]

wird daher:

x1,x2 = u³,v³ = m/2 + ²V(m²/4 + h³/27)

und mit

z = u - v

z = ³V[m/2 + ²V(m²/4 + h³/27)] - ³V[m/2 - ²V(m²/4 + h³/27)]

bzw. das (x) der nicht reduzierten Gleichung wird mit:

x = z - e/3

x = ³V[
m/2 + ²V(m²/4 + h³/27)] - ³V[m/2 - ²V(m²/4 + h³/27)] - e/3




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Hier sind noch einmal die beiden Links zur Ableitung der Kubischen Gleichung:

Gleichung 3 Grades

Cardanische Formel



Robert Markweger
 
rmw@markweger.at


12. 5. 2025

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