Die
Zentrifugalkraft wird mitunter als Scheinkraft bezeichnet, bzw.
für den "Außenbeobachter" soll sie
überhaupt nicht
existieren.
Beides ist ein offensichtlicher Unsinn. Wie jede Massenkraft ist die
Zentrifugalkraft eine ganz reale Kraft, unabhängig
davon wer sie beobachtet.
Später haben weniger talentierte Geister zu diskutieren begonnen ob die Zentrifugalkraft eine tatsächliche Kraft sei oder eine "Scheinkraft". Bereits der Begriff der Scheinkraft ist reichlich sinnfrei da eine Kraft nur existieren kann oder auch nicht. Scheinbar dürfte hier das Denkvermögen jener Geister sein die hier eine Scheinkraft sehen wollen.
Jede
Geschwindigkeitsänderung bzw. auch Richtungsänderung,
also eine Beschleunigung, bedarf
einer Kraft. Diese Kraft ist seit Newton auch durch F = m.a (Kraft ist
Masse mal Beschleunigung) definiert.
Wenn
man in einem Autos sitzt und dieses Auto bremst plötzlich, so
zieht einem
eine Kraft nach vorne. Diese Kraft wirkt genau so lange wie
das
Auto einer Veränderung der Geschwindigkeit unterliegt also
verzögert wird. Die dabei auftretende Kraft ist eine ganz
reale
Kraft, die Massenträgheitskraft. Daran ist absolut nichts
scheinbar.
Ganz
analog verhält es sich auch mit der Zentrifugalkraft. Wenn man
mit
einem Auto in einer Kurve fährt so merkt man dass
einem
eine Kraft nach außen zieht, die Zentrifugalkraft. Dies ist
wieder
eine ganz reale
Kraft daran ist nichts scheinbar.
Die
Zentrifugalkraft wird durch eine kontinuierliche Richtungsänderung bewirkt.
Man
kann es damit vergleichen wie wenn man einen Ball an die Wand
wirft und der Ball von der Wand zurück geworfen wird.
Während der Ball an der Wand abrupt abgebremst wird und dann
in
die Gegenrichtung beschleunigt wird bewirkt er eine Kraft auf die Wand,
die Massenträgheitskraft des Balles. Die Richtung des Balles
ändert sich dabei um 180 Grad. Man sieht also auch daraus dass
eine
Richtungsänderung eines Gegenstandes eine ganz reale Kraft
bewirkt, eben die Massenträgheitskraft.
Ganz
analog verhält es sich bei einem Auto das um eine Kurve
fährt
oder etwa bei einer Drehung einer Scheibe etwa um 180 Grad,
die kontinuierliche Richtungsänderung bewirkt eine
kontinuierliche Massenträgheitskraft eines jeden
Massenpunktes, die Zentrifugalkraft.
Bei einem Gegenstand der im Auto in der Kurve nach außen fliegt könnte man auf den ersten Blick wieder den Eindruck haben dass diesen Gegenstand eine Kraft nach außen zieht. Tatsächlich fliegt der Gegenstand aber nur geradeaus, in diesem Fall tangential zur Kurvenbahn, weiter. Auf den Gegenstand wirkt daher überhaupt keine Kraft, solange er frei nach außen fliegt. Auch hier könnte man auf den ersten Blick von einer Scheinkraft sprechen. Da aber, wie gesagt, auch hier überhaupt keine Kraft auf den Gegenstand wirkt solange er frei fliegt, ist auch hier der Begriff der Scheinkraft sinnlos.
Auf alles was mit dem Auto mitfährt wirkt bei Beschleunigung, also bei Geschwindigkeits- bzw. bei Richtungsänderung eine Kraft, die Massenträgheitskraft. Bei einer Richtungsänderung eines Autos in einer Kurve ist das die Zentrifugalkraft. Auf einen Gegenstand der sich dagegen im Auto geradlinig mit gleicher Geschwindigkeit weiterbewegt wirkt überhaupt keine Kraft. Der Begriff der Scheinkraft ist daher in beiden Fällen ein glatter Unsinn.
Als
nächstes wird nun behauptet dass die Zentrifugalkraft
für den
Außenbeobachter nicht existiere, wofür es aber auch
keinen Grund
gibt.
Wenn
an jemanden ein Zug vorbei fährt so mögen in diesem
Zug alle
möglichen Kräfte wirken. Davon dass ein Beobachter
außerhalb des Zuges von diesen Kräften nichts merkt
verschwinden diese Kräfte nicht.
Ganz
anlog verhält es sich auch mit der Zentrifugalkraft.
Natürlich merkt jemand der sich außerhalb eines
Autos befindet
nicht unmittelbar etwas von den Kräften in diesem Auto,
deshalb
verschwinden diese Kräfte aber nicht, die Zentrifugalkraft
verschwindet so
wenig wie jede andere Kraft die im Auto wirkt.
Es
wird dann behauptet dass die Zentrifugalkraft, deshalb für
den Außenbeobachter nicht wirke weil sich der
Außenbeobachter in einem Inertialsystem befindet und in einem
Inertialsystem wirke keine Zentrifugalkraft. Nun in einem
Inertialsystem entsteht keine Zentrifugalkraft, das ist zwar richtig,
aber ein Auto in einer Kurve ist ja auch kein Inertialsystem. Ein
Inertialsystem ist letztendlich dadurch definiert dass alles was sich
darin befindet gleichmäßig ohne Beschleunigung bzw.
ohne
Änderung der Richtung bewegt. In einem Auto in einer Kurve
besteht
aber eine Richtungsänderung, das Auto ist daher auch nicht
Teil
eines Inertialsystems und es tritt hier die Zentrifugalkraft auf.
Es gibt keinen physikalischen
Grund warum für einen Beobachter, der das Auto aus
einem
Inertialsystem heraus beobachtet, diese Zentrifugalkraft verschwinden
sollte, das Auto selbst befindet sich ja nicht in einem Inertialsystem.
Möglicherweise sind jene "Experten" die hier ein Verschwinden
der
Zentrifugalkraft sehen wollen nicht imstande zwischen einem
Inertialsystem und einem sich drehenden Bezugssystem zu unterscheiden.
Komischerweise soll die Gegenkraft zur Zentrifugalkraft, die Zentripetalkraft, nicht für den Außenbeobachter verschwinden sondern es wird behauptet dass sie zu einer einseitigen Kraft wird. Diese Groteske ist kaum noch zu überbieten, eine einseitige Kraft gibt es nicht, das kann jeder leicht überprüfen. Wenn man mit einer Hand gegen die andere drückt so muss man mit der anderen Hand entgegen drücken, sonst kann man keine Kraft aufbringen. Wenn man ins Leere drücken wollte geht das nicht es gibt dann keine Kraft. Das ist seit Newton auch bekannt, aber einigen "Experten" scheinen solche Zusammenhänge nicht zugänglich zu sein, sie schaffen damit auch noch das grundlegende physikalische Gesetz von Kraft und Gegenkraft ab.
Ebenso grober Unsinn ist es, zu behaupten dass man ein Auto das in einer Kurve fährt aus Sicht der Insassen wie ein Inertialsystem behandeln kann. Wenn dem so wäre so gäbe es im System Auto keine Zentrifugalkraft und keine Zentripetalkraft auch nicht. Dass diese Kräfte existieren zeigt dass eine beschleunigte Bewegung, also Änderung von Geschwindigkeit bzw. Richtung, stattfindet. Es beweist auch dass beschleunigte Bewegung nicht relativ sondern absolut ist.
Mitunter
wird es auch so dargestellt als ob sich eine drehende Scheibe nur
relativ zu allen Massen des Universum drehen würde und von
daher die
Zentrifugalkraft komme. Wenn das aber nur eine Folge relativer
Bewegung wäre so müsste ja
auf alle andere Massen, die sich ihrerseits relativ gegenüber
einer
Scheibe drehen, auch dementsprechend gigantische
Zentrifugalkräfte
wirken. Da dies aber offensichtlich nicht der Fall ist zeigt wie
absurd Behauptungen sind dass es sich hier nur um eine
relative Bewegung zu allen anderen Massen handelt.
Die Massenträgheitskraft, bei einer Drehung die
Zentrifugalkraft,
zeigt dass Beschleunigung keineswegs relativ ist, ganz offensichtlich
zeigt die Massenträgheitskraft dass eine Beschleunigung
gegenüber den Raum stattfindet.
Man kann sich also abschließend fragen woher dann die abstruse Idee kommt die Zentrifugalkraft mit diesen lachhaften "Argumenten" abschaffen zu wollen. Die Antwort ist sehr einfach, bei der sogenannten allgemeinen Relativitätstheorie kann man eine Zentrifugalkraft nicht gebrauchen. Dort wird eine "Raumkrümmung" für die Planetenbahn verantwortlich gemacht. Wenn also die allgemeine Relativitätstheorie richtig sein sollte dann muß man die Zentrifugalkraft auf irgend eine Art abschaffen, also ändert man ohne physikalischen Grund die grundlegende Mechanik. Nachdem aber die Zentrifugalkraft nun ganz offensichtlich wirkt schafft man die Zentrifugalkraft halt nur für den "Außenbeobachter" ab. Gleichzeitig schafft man auch noch das Gesetz von Kraft und Gegenkraft ab. Noch lachhafter geht es nicht mehr. In der Tat, menschlicher Unfähigkeit sind keinerlei Grenzen gesetzt, um es so freundlich zu formulieren.
Physik ist das nicht, es ist ganz einfach nur Phantasterei wie die ganze Relativitätstheorie auch.