Apfelgleichung - Wellengleichung


Nicht selten wird es so hingestellt als ob die mathematische Beschreibung mittels einer Wellengleichung bereits ein Nachweis dafür wäre dass das Licht eine Welle wäre. Das ist ein glatter Unsinn.

Gerade so gut könnte jemand behaupten dass er die Multiplikation für die Berechnung dafür, wie viele Kilogramm Äpfel in eine bestimmte Anzahl Kisten passen, verwendet hätte und die Multiplikation sei daher generell als Apfelgleichung anzusehen. Jede Anwendung der Multiplikation, also der Apfelgleichung, sei daher generell mit der Bestimmung einer gewissen Menge von Äpfel verbunden.
Das macht zwar keinen Sinn, es ist aber genau so intelligent wie wenn jemand glaubt aus der Anwendung einer Wellenfunktion auf eine physikalische Welle schließen zu können.
Eine Wellenfunktion ist schließlich genau so eine mathematische Funktion wie eine Kreisfunktion oder eben eine Multiplikation auch. Der Unterschied besteht nur darin dass eine Multiplikation am häufigsten angewendet wird, eine Kreisfunktion weniger häufig und eine Wellenfunktion noch weniger oft. 

Eine Wellenfunktion ist schließlich nicht mehr als eine Kreisfunktion mit einer zweiten Variablen. Mit einer Kreisfunktion ist es nur möglich eine Welle ortsabhängig oder zeitabhängig darzustellen. Bei einer Wellenfunktion ist mittels einer zweiten Variablen beides möglich. Der Umstand dass man für eine Kreisfunktion mit einer zweiten Variablen den Namen Wellenfunktion verwendet scheint manche Geister etwas zu verwirren. Sie glauben dann dass man es wegen der Anwendung einer mathematischen Funktion, der man willkürlich den Namen Wellenfunktion gegeben hat, es auch schon deswegen mit einer Welle zu tun haben muß.

Tatsächlich kann man eine Wellenfunktion überall anwenden wo man etwas mit einer Kreisfunktion mit einer zweiten Variablen beschreiben kann. Teilchen etwa die mit einer bestimmten Frequenz schwingen kann man damit auch beschreiben.
Die Anwendung einer Wellenfunktion sagt ebenso wenig darüber aus worum es sich physikalisch handelt wie jede andere Funktion auch.

Die Schlussfolgerung es wegen der mathematischen Beschreibung mittels einer Wellenfunktion mit einer physikalischen Welle zu tun zu haben ist daher gerade so sinnfrei wie wenn jemand denkt die Multiplikation sei als Apfelgleichung zu betrachten und daher bedeute die Anwendung der Multiplikation generell die Bestimmung einer Apfelmenge.

Die letztere Vorstellung kommt immerhin selten vor, die erste wesentlich häufiger. Beide Vorstellungen sind allerdings gleich "intelligent".


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Robert Markweger     rmw@markweger.at
 

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